Tag 4
Perfekt ausgeruht aufgewacht und gleich gefrühstückt.
Danach hab ich mich, kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg gemacht. Beim Ausparken musste ich vorsichtig sein, da der Hotel-Tesla und ein anderes Auto direkt hinter mir standen, ausserdem gings steil bergauf.
Also erstmal ein kräftiger Tritt aufs Gas, um die Karre nicht abzuwürgen. Das Ergebnis war, dass beim Tesla und dem anderen die Alarmanlage losging!!!
Ganz schön neurotisch die modernen Karren.
Also los, die Serpentinen rauf auf die Hochebene, immer Richtung Norden, den Trollstigen entgegen…..diesmal den richtigen Trollstigen.
In Eidsdal gings auf die Fähre, war aber nur ein 3 Kilometer Hüpfer.
Auf der Fähre hab ich eine stählerne Tür mit Totenkopf Warnschild entdeckt. Was mag hinter der Tür wohl für ein gefährliches Viech warten. Ausserdem gingen da auch dicke Ketten rein, vermute es handelt sich um ein Kettenmonster.
Der weitere Weg führte mich durch eine herrliche Gegend und ich genoß das ruhige dahinfahren sehr. Ausser mir scheint kaum jemand unterwegs zu sein, die norwegischen Ferien sind vorbei und andere Touristen verschlägt es wohl seltener soweit nach Norden.
Kurz vor 10 passierte ich dann die Trollstigen.
Grandios!
Hab überlegt die Drohne auszupacken, aber mir war irgendwie nicht danach. Ich denke diese überragende Größe, das Überwältigende dort, das lässt sich wohl nicht einfangen. Muss man selber erleben und sehen.
In Afarnes gabs eine weitere Fähre, das letzte Hindernis auf dem Weg zu Atlantikstrasse. Natürlich bin ich erstmal am Fähranleger vorbeigedonnert.
Leider gab es hier im Gegensatz zum letzten mal kein Erdbeermädchen.
Es folgten einige Brücken und Tunnel über, und unter Fjorausläufern durch. Diese Tunnel, die habens echt in sich. Da geht es steil nach unten, und auf der anderen Seite wieder hoch, so 3 bis 5 Km lang.
LKW haben da echt ihre Mühe. Man kommt sich vor als ob man in die Unterwelt fährt. Schätze dass es jeweils an die 100 Meter in die Tiefe geht.
Zwischendurch gabs mal eine kurze Pause, auch da hab ich wieder ein unerklärliches Schild gesehen. Dort ist „Söppeltömming forbut“!! Was auch immer das sein mag.
Kurz nach 12 war es dann soweit, ich hatte den Atlantik erreicht und stand am Eingang der nach ihm benannten Strasse. Hier hab ich dann tatsächlich die Drohne fliegen und filmen lassen. Man wird sehen was daraus wird.
Während ich da so am pilotieren bin, bollern zwei Harleys an mir vorbei, wenden, und parken neben dem Rommel.
Zwei Holländer, Vater und Sohn, auf ihrer Skandinavientour.
Die haben schon über 6000km hinter sich!!!
Eine der Harleys zog einen Anhänger, der aus einem alten Ölfass hergestellt war. Das weckte mein Interesse, und die Holländer waren sehr mitteilsam. Der Hänger war gebremst, Scheibenbremsen!! Und zwar hydraulisch! Dafür hatte man eine Beiwagenbremse modifiziert und mit einer Hydraulikkupplung versehen.
Was es nicht alles gibt. Natürlich musste ich mein Auto auch ausgiebig erklären.
Nun war es etwa 13:00 und sah mir meine geplante Route an. Kaum möglich heute noch ganz Norwegen zu durchqueren und bis nach Fullnäsdalen zu kommen. Ausserdem sah es aus, als obs in dieser auch für Norwegen abgelegenen Gegend evtl. nicht so leicht sein würde eine Übernachtung zu bekommen. Ich hab dann etwa in der Mitte, in Oppdal eine Sicherheitsbuchung in einem, wie mir schien, ordentlichen Hotel gemacht. Falls es besser als gedacht liefe, könnte ich ja stornieren.
Allerdings ging es dann doch recht zäh weiter, das Fjordland ist nicht geeignet um schnell Strecke zu machen. Beim Tanken merkte ich dann auch noch, das ich meinen Tankdeckel wohl gestern schon irgendwo liegen gelassen haben musste. Grmpf. Das Alter!
So ging es dahin, die Gegend war anfangs eher uninteressant, wurde aber später immer besser. Natürlich gabs die obligatorische „Apfel und Ei“- Pause.
Etwa 80 km vor Oppdal hielt ich nochmal kurz an. Als ich weiterfahren wollte machte der Anlasser nur ein müdes Geräusch, der Motor blieb aus. Habs nochmal versucht, brachte aber dasselbe Ergebnis. Da ich dort ungünstig stand, zum Glück bergab, hab ich Kiste anrollen lassen um einen besseren Platz zu suchen. Licht ausgemacht, Radio abgedreht. Während der nächsten Minuten hab ich im Kopf schon defekte Lichtmaschinen gewälzt, die ADAC Nummer gesucht, überlegt wie ich heimkomme, überlegt wie das Auto heimkommt.
Licht ein und ausschalten hat dem Motorlauf nicht geschadet, Strom war offenbar da. Also nochmal angehalten, mit laufender Maschine.
Die Batterie hatte 12.6 Volt. Bei abgenommener Masse ging die Drehzahl sofort hoch, die Lima machte also was sie sollte. Hmm…
Masse wieder festgedreht, und den Motor ausgemacht. Der er ließ sich dann sofort problemlos starten!!!
Offenbar hatte sich der Masseanschluss ein wenig gelockert.
Ziemlich erleichtert gings weiter. Noch einige Male den Anlasser gecheckt, kein Problem. Glück gehabt!
Hab da so einen Masseschalter von Amazon dran, ich denke der fliegt demnächst mal raus.
Problemlos gings dann weiter, bis ich gegen 16.30 Oppdal erreichte.
Das Hotel war schnell gefunden.
Was für eine geile Hütte!
Bin recht früh dran, aber sehr froh heute mal etwas weniger Kilometer gefressen zu haben. Werde den Luxus hier ausgiebig genießen J
Ausserdem muss ich mir Gedanken über die weitere Route machen.
Mal sehen was dabei rauskommt. Eigentlich wäre endlich mal ein wenig Schotter angesagt.
Und natürlich muss ich so langsam mal zusehen wieder etwas südwärts zu kommen.
Irgendwie hab ich das Gefühl ich sollte eher Samstag zurück sein, als Sonntags….. hmmm….
Hier gehts zum nächsten Beitrag: Tag 5