2.Tag
Hab im Dahls Hotel wie immer richtig gut geschlafen. Da ich Abends nicht lange wach war, lungerte ich schon um 7:15 Uhr beim Frühstück herum. Der Kaffee dort war wirklich Kaffee, nicht wie das Starbucks Zeug von Gestern.
Kurz vor 8 machte sich der Rommel und ich wieder auf den Weg.
Eigentlich hatte ich für den Tag wenig Erwartungen, da es im Wesentlichen darum ging die mächtige Strecke nach Gol zurückzulegen. Gol, das war mein Ziel für heute.
Auf der Autobahn gings auch prima voran, keine Störungen, und so erreichte ich Göteborg bereits um 10:00 Uhr. Weiter Richtung Oslo, welches um13:00 passiert wurde.
Nicht ohne das ich mich zweimal kurz verfahren hätte.
Von dort an wurde es dann zunehmend zäher. In Norwegen darf man nicht schnell fahren, 60, 70, oder 80 auf Landstrassen, und die Norweger fahren auch gerne noch langsamer!!!
Nunja, kann man nix machen, es regnete ab und an, und so zogen weitere Stunden dahin.
Die Landschaft vermittelte dann mehr und mehr einen Eindruck worum es sich bei Norwegen eigentlich handelt: Ein Gebirge mit dem sich vor zigtausend Jahren ein 3000 Meter dicker Eispanzer angelegt hat.
Der Eispanzer hat das Gebirge zwar nicht kleinbekommen, aber immerhin hat er die Spitzen rundgeschliffen und einen ziemlichen Haufen an Felsbrocken aller Größen zurückgelassen.
Übrigens steigt Norwegen aufgrund des fehlenden Gewichts des Eises immer noch einige Milimeter pro Jahr nach oben und im Gegenzug sinkt Holland ab.
Als ich dann Gol, mein eigentliches Ziel erreichte, war es noch nicht mal 16:00 Uhr, viel zu früh um schon einzuchecken.
Also weiter Richtung Aurland.
Ich hatte mir für dieses Teilstück eine Strecke mit dem unersetzlichen Quo Vadis zusammengebastelt, um nicht wieder auf einer Fernstrasse herumgurken zu müssen. Diesen Weg schlug ich nun ein, und es war die weitaus beste Entscheidung des Tages.
Bei Liagardne verließ ich also die Route und fuhr nordwärts. Es ging auch gleich einige hundert Höhenmeter bergauf, was mir sehr gefiel.
Bei Skardsgard war ich plötzlich auf über 1000 Meter und stand nahezu urplötzlich mitten im Fjäll!!!
Das ist jedes mal von neuem als ob man den Planeten verlassen hat, eine absolut andersartige Landschaft läd zum endlosen umherblicken ein.
Aber es kam noch besser, der weitere Verlauf der Strasse war nicht asphaltiert! Gravel Road Schotterpiste, das was ich am meisten hier schätze. Erstmal wurde ich aber von einer Schranke gebremst, die nacheinander meine EC Karten als ungültig klassifizierte, so ein Mistding! Die kennen hier weder Sparkasse noch die Raiffeisenbank.
Letztlich hat mich meine eher ungeliebte Hypo Kreditkarte wieder in die Spur gebracht. Kronen Münzen hätten es auch getan, aber da hatte ich keine dabei.
Darauf folgten etliche Kilometer durch eine phantastische Landschaft, mit Seen, Flüssen, Felsen. Ich hoffe die Bilder können das vermitteln.
Ein Schaf hat sich mir auch in den Weg gestellt und ich musste zweimal den Rommel brüllen lassen, bis es abgedampft ist. Sah aus als ob es sich als Sieger fühlte und ich froh sein konnte das es mich nicht platt gemacht hat.
Irgendwo kam mir dann noch eine Frau mit nem alten Opel entgegen, die die Kurve fast ein wenig zu optimistisch angegangen war. Ist aber gut gegangen, ich hab gelacht, sie hat gelacht.
Wieder auf Asphalt, bei Hovet, und es war mittlerweile 17:30, machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Ich fand auch was Tolles in Sundalen, aber leider war das Ding ausgebucht.
Einige Kilometer weiter, in Myrland hatte ich dann mehr Glück.
Ist eine einfache Unterkunft aber ich hab alles was ich brauche,
Darüber hinaus ist der Chef hier ein exzellenter Koch und hatte leckeres gebratenes Rindfleisch mit Gemüse und Kartoffeln.
Morgen möchte ich den alten Laerdal Pass befahren, und dann evtl. Richtung Atlantikstrasse weiter.
Wir werden sehen!
Hier gehts zum nächsten Beitrag: Tag 3